Die neue Haftbefehl-Dokumentation hat mich in den letzten Tagen nicht losgelassen. Nicht, weil ich besonders viel mit Deutschrap zu tun hätte – sondern weil sie mich auf einer ganz anderen Ebene berührt hat. Diese Ehrlichkeit, diese rohe, ungefilterte Darstellung von Familie, Herkunft und Identität – das ist etwas, das ich auch in meiner Arbeit als Hochzeitsfotograf:in immer wieder spüre.
Ich durfte in den letzten Jahren viele Hochzeiten begleiten – darunter auch mehrere kurdische Hochzeiten. Und jedes Mal war ich beeindruckt davon, wie viel Herz, Stolz, Tradition und Emotion in diesen Feiern steckt.
Es geht dort – genau wie in der Doku – nicht nur um schöne Bilder, sondern um Geschichten. Um Familie, Zugehörigkeit, Stolz und manchmal auch um Konflikte. Um das Echte, das Unperfekte, das Leben selbst.
Das ist vielleicht das, was mich an der Haftbefehl-Dokumentation so fasziniert hat: Sie zeigt keine geschönte Version der Realität. Und genau das versuche ich auch in meinen Bildern.
Wenn ich eine Hochzeit begleite, geht es mir nicht darum, perfekte Posen oder gestellte Momente einzufangen. Ich will den Moment so festhalten, wie er wirklich war – roh, ehrlich, manchmal laut, manchmal zärtlich.
Denn genau das ist es, was Erinnerungen lebendig macht.
Die Haftbefehl-Doku ist kein Musikfilm, sie ist ein Stück Familiengeschichte. Und sie erinnert mich daran, warum ich meinen Beruf so liebe: weil ich Menschen dokumentiere.
Jede Hochzeit erzählt eine eigene Geschichte von Herkunft, Liebe und Zusammenhalt – und wenn meine Fotos das genauso ehrlich zeigen können, wie diese Doku es mit Worten und Bildern tut, dann habe ich alles richtig gemacht.




