Das ist eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt werden: Bekommen wir alle Fotos in Farbe, oder wandelst Du einige in Schwarz-Weiß um?
Meine Antwort ist immer dieselbe: Du bekommst eine ausgewogene Mischung, denn beide Stile erzählen Geschichten auf ihre eigene Art. Die Entscheidung, ob ein Bild in Schwarz-Weiß oder in Farbe am besten wirkt, ist für mich als Künstler kein Zufall, sondern ein bewusster Schritt im Bearbeitungsprozess.
Ich zeige Dir hier meine Strategie und erkläre, welche Momente ich gezielt reduziere oder hervorhebe.

1. Die Regel: Farbe für die Lebendigkeit
Die meisten Deiner Hochzeitsfotos wirst Du in voller Farbe erhalten. Farbe ist notwendig, um die Lebendigkeit, die Atmosphäre und die vielen Details Deines großen Tages festzuhalten.
Ich entscheide mich immer für Farbe, wenn…
- …die Atmosphäre zählt: Bilder, die das Gesamtbild der Feier zeigen (z.B. der geschmückte Saal, das bunte Buffet, die tanzende Menge). Hier fängt die Farbe die Stimmung ein.
- …Details essenziell sind: Der Brautstrauß, die Dekoration der Tische, die farbige Krawatte des Bräutigams oder das Make-up der Braut. Ohne Farbe fehlt diesen Objekten ihre narrative Kraft.
- …das Licht perfekt ist: Klare, warme Farben an einem sonnigen Nachmittag oder während der Golden Hour sind unschlagbar. Die Farbe selbst wird zum Hauptdarsteller.












2. Die Ausnahme: S/W für die Seele
Schwarz-Weiß ist für mich ein Werkzeug, um Ablenkung zu eliminieren und die Emotion zu isolieren. Wenn ich ein Bild in Schwarz-Weiß umwandle, ist das keine Notlösung, sondern eine Veredelung.
Ich wähle bewusst Schwarz-Weiß, wenn…
A. Die Emotion dominieren muss
Farbe kann überwältigend sein. Schwarz-Weiß reduziert das Bild auf reines Licht, Schatten und Form.
- Der Tränen-Moment: Der Vater, der Dich zum Altar führt, oder die Freudenträne der Trauzeugin. S/W konzentriert sich vollkommen auf die Mimik und die Geste.
- Der intime Blick: Der Moment, in dem Du und Dein Partner Euch in die Augen seht. In S/W wirkt dieser Blick oft intensiver und zeitloser.





B. Das Licht oder der Hintergrund unruhig sind
Oftmals ist der Moment perfekt, aber die Umgebung suboptimal (z.B. grelle Neonschilder in der Bar, unterschiedliche Lichtquellen, knallige Wände im Getting Ready-Raum).
- Farben-Chaos retten: Ich nutze S/W, um störende oder uneinheitliche Hintergrundfarben zu neutralisieren. Die Schärfe des Moments wird gerettet und die Augen des Betrachters bleiben auf dem Brautpaar.
- Dramatik schaffen: Ich verwende S/W, um Bilder bei schlechtem Licht oder mit starkem Kontrast (siehe mein Beitrag über Licht und Schatten!) noch dramatischer zu machen. Was in Farbe nur dunkel wäre, wird in S/W zu einer geheimnisvollen Lichtstudie.


C. Die Form im Vordergrund steht
Bestimmte architektonische Aufnahmen oder Silhouetten werden durch die Reduktion auf Graustufen oft klarer und grafischer.
- Die Schleppe Deines Kleides auf einer klaren Treppe.
- Eine Umarmung, die eine perfekte Silhouette bildet.
Hier wird das Bild zu einer abstrakten Form, die zeitlos und kraftvoll ist.


3. Das Endprodukt: Die perfekte Balance
Am Ende erhältst Du eine sorgfältig kuratierte Mischung. Mein Ziel ist es, Dir eine komplette Geschichte zu übergeben, in der Farbe die Lebendigkeit Deiner Feier feiert und Schwarz-Weiß die tiefsten, emotionalsten Momente zelebriert.
Du musst Dich nicht entscheiden, ob Du Schwarz-Weiß oder Farbe magst – ich sorge dafür, dass Du beides in Perfektion erhältst. Wenn du dich ein wenig von meinen bunten und schwarz weiß Hochzeitsfotos inspirieren lassen möchtest, dann empfehle ich dir einen Blick in meine Unsplash Wedding Kollektion zu werfen. Hier kannst du nicht nur gucken, sondern dir auch alle meine Bilder kostenlos in bester Qualität herunterladen.
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