Eheschließung, Bund der Ehe, Kinder. Den einen lassen die Gedanken daran erwartungsvoll in die Zukunft blicken, den anderen beängstigen und einengen.In einer Generation, in der Freiraum, Freiheit und Spontanität ganz groß geschrieben wird, wird Ehe und Kinderplanung erst einmal nach hinten geschoben. Nach dem Abi, das work and travel danach die Arbeit und die Karriere. Und das wiederum mit unzähligen Möglichkeiten und noch mehr Perspektiven. Aufstreben, Karriere beginnen, im Ausland arbeiten und seinen Traum leben!
Noch nie war es so einfach wie jetzt.
Möglichkeiten über Möglichkeiten und das schon im Überfluss. Doch was ist so falsch daran? Generation Y – Nur ein Mythos? Traumtänzer, die sich alle Chancen offen lassen, nichts im Leben verpassen und ihre Freiheit genügend ausleben wollen. Eine Generation, an der viel Kritik ausgeübt wird. Zurecht? Vor allem in der Großstadt finden Singles wenig Bekräftigung und Zuspruch in der Ehe sowie dem Kinderwunsch. Schon der Begriff der Partnerschaft wirkt auf viele abschreckend. Vermutlich weil viele Probleme damit assoziiert werden. Auch der umstrittene Hashtag „regretting motherhood“, der die vergangenen Monate rasant Umlauf genommen hat, hat für viel Aufsehen gesorgt.
Mütter, die offen über Ängste und Sorgen im Alltag sprechen und ihr altes Leben vermissen. Verständlich, dass es nicht gerade für das Muttersein spricht. Auch die Tendenz zeigt, dass viele Großstadtsingles immer mehr Bindungsängste bekommen. Mögliche Ängste sind die der Scheidung oder des Partnerbetrugs. Sei es im Beruf oder in der Partnerschaft langfristig gesehen wird Verbindlichkeit gemieden um möglichst flexibel zu bleiben.
In naher Zukunft liegt der Fokus eindeutig auf der Selbstverwirklichung. Beziehungsmodelle wie friends with benefits, mingles (Halbbeziehung: Partnerschaft und Single) und der Polygamie verbreiten sich immer mehr. Doch warum fällt es so schwer Entscheidungen zu treffen und uns auf einen Partner zu fokussieren? Nach einer Europäischen Studie haben viele Singles Angst etwas zu verpassen, wollen die Unabhängigkeit und das Alleinsein beibehalten und bezeichnen sich selbst als zu anspruchsvoll. Viele Möglichkeiten können durchaus Türöffner für einmalige Chancen werden und zu persönlichen Weiterentwicklungen führen, doch gleichzeitig können sie auch das Risiko mit sich bringen den Blick fürs Wesentliche zu verlieren.