Wie ich in einem Friseursalon in Hiroshima meine Liebe fand.
Themen wie Hochzeitsfotograf-Bremen können erst einmal warten. Zuerst gibt es diese tolle Geschichte zu hören.
Warum meine Haare immer kürzer und kürzer wurden.
Ich habe nach einem neuen Friseur in Hiroshima gesucht und stand irgendwann vor dem Friseursalon von Michiko. Sie war damals noch in ihrer Ausbildung zur Friseurin und hat mich gleich am Eingang an der Rezeption begrüßt.
Seitdem wurden meine Haare immer kürzer und kürzer und unsere Beziehung mit der Zeit immer intensiver.. Es war kein einfacher Weg dahin. Michiko musste viel arbeiten und ich hatte fast keine Chance gehabt sie zu sehen. Leider wuchsen auch die Haare nicht schneller .. Ich glaube ja, dass ich sie damals zu viel belästigt habe. Es gab sogar eine lustige Geschichte, wo ich vergeblich versucht hatte sie zu einer Party einzuladen und sie mir am Telefon abgesagt hat. Im Gespräch hatte sie noch schnell ein paar Wortfetzen auf Japanisch hinterhergerufen. Da ich zu dem Zeitpunkt noch nicht so gut Japanisch konnte, habe ich es nicht sofort verstanden.
Ich wiederholte die Worte ständig in meinem Kopf, um sie Zuhause nachzuschlagen. Zuhause abgekommen, habe ich es sofort im Wörterbuch nachgeguckt, und es war ein großer Schlag für mich als ich herausfand, dass es “aufdringlich” bedeutet. Kein anderes japanisches Wort hat sich seitdem bei mir im Kopf so fest eingeprägt.. Ich lache bis heute noch darüber!
Ein Jahr getrennt voneinander
Das besondere an unserer Geschichte ist, dass wir über sehr lange Zeit eine Fernbeziehung gehabt haben und ich glaube als längstes ein Jahr voneinander getrennt waren. Ich kam so oft ich konnte nach Japan, aber ich durfte nie länger als ein halbes Jahr und mit einem besonderen Antrag länger als 9 Monate bleiben. So musste ich ständig hin und her fliegen. Ich war insgesamt etwa 5 – 6 Mal in Japan. Michiko kam mich auch besuchen, aber das waren keine längeren Aufenthalte. In Japan hat man nur sehr wenig Jahresurlaub, ungefähr 5 Tage, in welchem sie 2 Tage davon im Flugzeug saß. Dadurch konnten wir uns nur kurz sehen…
Natürlich hatte ich Angst die Eltern von Michiko zu fragen ob wir heiraten dürfen.. Es gab auch in unserem Freundeskreis ein Beispiel wo die Eltern dagegen waren, und dann hat sich das Paar einfach getrennt. Aber die Eltern von Michiko waren ziemlich locker und so hatten wir Glück. Der Vater von Michiko mag Berge. Als Michiko noch klein war, war er sehr viel gewandert und ihre ältere Schwester und Michiko mitgenommen. Ich weiß nicht ob es Einfluss auf seine Entscheidung machte, aber als Michiko und ich uns frisch kennengelernt haben, waren wir fast immer am Wandern. Wir waren auf Mt.Fuji und sehr vielen kleineren Bergen. Vielleicht habe ich irgendwo unbewusst damit bei dem Vater einen Extra-Punkt verdient.. Wer weiß! 🙂
Hochzeitsgeschenk – Kirschblüten
Wir haben am 17.03.2013 in Japan geheiratet. Es ging alles sehr schnell. Wir haben uns zu dem Zeitpunkt schon mehrmals über die Heirat unterhaltet, aber keine konkreten Pläne gehabt. Eines Tages habe ich Michiko dann den Antrag gemacht. Die Nachricht hat natürlich schnell alle Verwandte erreicht, und spätestens nach 2 Wochen hat mich meine Schwester angerufen und gesagt, dass sie mit Ihrer ganzen Familie in einem Monat oder eineinhalb beruflich in Japan sind, und wäre das vielleicht dann auch nicht ein guter Zeitpunkt für die Hochzeit. Wir haben also dann noch schnell die Tickets für meine Eltern bestellt und damit war meine Familie komplett anwesend. Uns blieb nur ein Monat über die gesamte Hochzeit zu planen.. Irgendwie haben wir es sogar geschafft! Als Geschenk für die Hochzeit gab es in diesem Jahr schon 3 Wochen früher als sonst die Kirschblüten. ????
„Das schwierigste ist immer eine Entscheidung zu treffen“
Als wir dann entschieden zu heiraten, war es uns egal ob wir in Japan oder in Deutschland bleiben, da es ohnehin ein Vorteil für uns war, weil wir in beiden Ländern automatisch Aufenthalt bekommen konnten. Wir haben uns überlegt wo wir als nächstes beide bleiben, und auch wenn Japan ein sehr schönes und spannendes Land ist, mussten wir dort beide sehr viel arbeiten und haben uns nicht oft gesehen. Wir kamen beide nie früher als 23.00 Uhr nach Hause und Michiko hatte nur jede zweite Woche einen Tag frei. Also dachten wir, wir probieren Deutschland aus. Inzwischen sind wir seit mehr als 4 Jahren hier.
Das schwierigste ist immer eine Entscheidung zu treffen. Der Umzug selbst war nicht so schwer, da Michiko nicht viele Sachen besaß und ich auch aus einem einzigen Koffer lebte.
Ich glaube, Michiko konnte sich nie daran gewöhnen, dass die Leute in Deutschland öfters schlecht gelaunt sein können und die Laune aneinander auslassen können. Sei es an der Kasse, in irgendeinem Amt oder der Busfahrer im Bus. Für Michiko ist sehr schwierig und macht sie ab und zu mal sehr fertig weil die Kulturen da doch sehr unterschiedlich sind. Insgesamt wirken die Leute für sie viel offener als in Japan.
Inzwischen haben einen Sohn, Joma. Noch spricht er seine ganz eigene Sprache, und wir haben uns bis jetzt noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht wie wir das mit der biligualen / trilingualen Erziehung lösen werden, aber das wird wohl nicht das größte Problem bei uns in der Familie sein. Das ist Einzige was gerade ein bisschen schwierig zu planen ist, ist die Zukunft! Die wird problematisch. Wir wissen noch gar nichts, und können nichts ernsthaft planen. Wir leben jetzt noch in Deutschland und hoffen, dass es nichts Großes passiert, dass wir in der nächsten Zeit nach Japan umziehen müssen. Weitere tolle Geschichten findet ihr HIER im Blog. Weitere meiner Bilder sind auf meiner Instagramseite zu sehen. Dort findet ihr auch Hochzeitsfotograf-Bremen und weitere Themen.
Als Hochzeitsfotograf-Bremen bin ich oft unterwegs in Norddeutschland.